01 April 2023

Ein Tag, den der Bauch so schnell nicht vergißt

Wenn ich den heutigen Tag zusammenfassen sollte, würde ich die beiden Bauchmassagen ganz besonders hervorheben. Die waren nämlich das reinste Gift für den Bauch. Die erste hatte ich gegen ein Uhr. Ich hatte lange geschlafen und wollte mir vor dem Essen noch schnell den Bauch massieren lassen. Die Masseurin พร (Ponn) aus Mahasarakam sollte diese Aufgabe übernehmen. Die hat es dem Bauch bei den letzten Massagen immer so richtig gegeben und das sollte sie heute auch wieder machen. Vor ein paar Monaten ist die so wild auf mir gesprungen, daß mir sogar leicht schlecht geworden ist. Das ist mir bis dahin noch nie passiert aber die hat es echt geschafft.

Zum Ablauf:
Wie immer lag ich nackt und ausgestreckt auf einer Matratze am Boden. พร (Ponn) hat sich neben mich gestellt und den Bauch betreten. So will ich es mal nennen denn sie wußte, was sie machen sollte und hat es ohne zu zögern getan. Gleich darauf hat sie den zweiten Fuß nachgezogen und jetzt ging es los. Jetzt hat sie die Füße abwechselnd belastet. In schneller Folge hat sie immer einen Fuß angehoben und den dann gleich wieder auf den Bauch gesetzt, um den anderen anzuheben. Fast so, wie ein Jogger, der an der Ampel wartend auf der Stelle weiter läuft. Jeder Wechsel war wie ein Tritt in den Bauch und es waren sehr viele. In der Summe hat dieses Laufen auf der Stelle bestimmt eine halbe Stunde gedauert. In der Zeit mußte der Bauch wohl gut und gerne mehr als 1.000 Tritte eingesteckt haben. Für sie muß das sehr anstrengend gewesen sein denn der Bauch ist relativ weich und ihre Füße sind immer tief in den Bauch eingesunken. Sie hat dann auch ziemlich bald die erste Pause gebraucht und war richtig außer Atem. Für mich war das tägliche Routine. Außer Liegen mußte ich nichts machen und ich dachte nur, ob sie das wohl eine ganze Stunde lang durchhalten kann. Die gute พร (Ponn) ist 55 und liegt damit weit über dem Durchschnitt. Allerdings wiegt die höchstens 45 Kilo und liegt damit weit unter dem Durchschnitt.
Angeblich macht sie morgens Frühsport und kann zwei Stunden rennen. Nachdem sie fast eine Stunde auf meinem Bauch gerannt ist, glaube ich das sofort. Wir haben nicht auf die Uhr geschaut und ich glaube, meine Zeit war noch nicht ganz um, als der Bauch so langsam genug hatte. Sie hat mir inzwischen richtig fest in den Bauch getreten und wollte wohl testen, wie weit sie gehen konnte. Das war das am Anfang besagte Gift für den Bauch. Jeder Arzt wäre entsetzt, wenn der gesehen hätte, was wir hier machen. Ein nackter Mann liegt auf einer Matratze am Boden, eine Frau mit 45 Kilo steht auf ihm und stampft mit den Füßen in seinen Bauch. Der nackte Mann versucht nicht etwa, sich zu wehren, sondern streckt den Bauch sogar noch raus. Wahnsinn, was so ein Bauch alles aushält.

Höchst wahrscheinlich war die Zeit noch nicht um, aber ich wollte zum Ende kommen. Erstens hatte der Bauch inzwischen doch ganz leichte Ermüdungserscheinungen und zweitens, wollte ich es mit ihr nicht übertreiben. Sie hat ordentlich geschwitzt und hat sich immer wieder hingesetzt, um zu verschnaufen. Also haben wir die Sache hier beendet. Ich bin zum Essen gegangen und sie hat dem nächsten die Füße massiert.

Die zweite Bauchmassage hatte ich gegen 21:00 Uhr. Die Masseurin, die jetzt auf mir stehen mußte, hieß zufällig auch พร (Ponn). Allerdings kam die aus Loei und nicht aus Mahasarakam. Im Grunde völlig egal aber ich erwähne es, weil es schon ein großer Zufall war, daß ich am gleichen Tag von zwei พร (Ponns) massiert worden bin.

Die zweite พร (Ponn) war sogar noch brutaler als die erste. Die erste hat nur die Füße abwechselnd angehoben aber die zweite ist richtig gesprungen. Die zweite พร (Ponn) ist 54 und damit immerhin ein Jahr jünger als die erste. Allerdings war die sogar noch fitter. Die hat sich bewegt wie eine 17 jährige. Echt unglaublich. Am Ende der Massage, nachdem sie fast eine Stunde auf meinem Bauch gesprungen war, mußte sie dann aber doch ziemlich schnaufen. Ich fand das äußerst bemerkenswert denn viele, die wesentlich jünger sind, kommen nach zehn Sprüngen schon fast nicht mehr hoch. Und die macht eine ganze Stunde voll und fragt dann sogar noch, ob ich noch einen Zuschlag will. Ich hab' genickt und sie ist nochmal auf meinen Bauch gestiegen und ist gesprungen, wie auf einem Trampolin. Zum Schluß konnte ich die Bauchmuskeln gar nicht mehr anspannen. Keine Ahnung, was die Organe im Bauch davon gehalten haben.

Ich war ihr so hochauf dankbar, daß ich sie zwischendurch immer wieder umarmt und gestreichelt hatte. Das war ihr gar nicht so recht aber für mich war das ein tiefes Bedürfnis. Außerdem wollte ich sicher gehen, daß sie weiß, daß ich das alles wirklich will und daß sie keine Angst haben muß, daß der Bauch schlapp macht.

Nun sitze ich im Hotel am Rechner und schreibe diesen Text. Mein Blick fällt auf den Bauch, der aussieht, wie eine dicke häßliche Blase. Es scheint, als ob der Bauch diese andauernden Mißhandlungen ganz locker wegsteckt. So soll es ja auch sein, trotzdem würde ich mir wünschen, daß der nicht so kugelrund raussteht.


Über den Autor: Mein Blog ist mein Tagebuch

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