18 Dezember 2021

Eine Bauchmassage in Pattaya

Seit Mitte August 2020 bin ich in Pattaya. Zuerst dachte ich, daß ich vielleicht zwei, drei Wochen hier sein werde aber wie immer kam es anders als gedacht. Inzwischen bin ich mehr als ein ganzes Jahr hier und das fast ohne Unterbrechungen. Das bedeutet, daß sich eine gewisse Routine eingespielt hat und die meisten Tage nach dem gleichen Muster ablaufen.
Morgens gehe ich fast immer in das gleiche Restaurant zum Frühstück. Die Kellnerinnen kennen mich längst und eine macht ihre Witze wenn ich alleine komme. Heute war ich einer der Ersten in diesem Restaurant weil die Frau, die in der Nacht bei mir war, um zehn Uhr in ihrem Salon arbeiten mußte und wir nicht ewig lange schlafen konnten.
Manchmal komme ich erst gegen Mittag aus dem Hotel denn wenn man keinen Grund zum Aufstehen hat, bleibt man ganz gern noch ein bißchen länger liegen. An solchen Tagen lasse das Frühstück einfach ausfallen. Ein leerer Magen ist für meine Massagen eine gute Voraussetzung denn so verträgt der Bauch noch viel mehr.

Schon lange besteht eine Bauchmassage nicht mehr nur aus einer kurzen Runde, in der die Masseurin auf mir steht. Meistens stehen die Masseurinnen nur die ersten paar Minuten auf mir und danach fangen sie an, ihr Gewicht abwechselnd von einem Fuß auf den anderen zu verlagern. Ein paar von den Masseurinnen sind entweder besonders sportlich oder sadistisch oder beides, jedenfalls fangen die dann an, auf meinem Bauch zu wippen oder in den Knien zu federn. Das alles ist nur die Aufwärmübung bevor die dann richtig springen. Nach zehn Minuten ist der Bauch dann so fertig, daß ich nicht mal mehr die Bauchmuskeln anspannen kann. Das hält einige aber nicht davon ab, weiter zu springen. Keine Ahnung was die Organe im Bauch davon halten.

Die meisten, die auf meinem Bauch springen, wiegen zwischen 45 und 53 Kilo. Die leichteren springen locker und die schwereren müssen sich richtig anstrengen. Ich glaube, es war letzte Woche, als ich mal wieder eine mit 60 Kilo auf mir zu stehen hatte. Als die gemerkt hat, daß ich das wirklich will, ist die richtig in Fahrt gekommen. Wirklich erstaunlich, was so ein Bauch alles aushält.

Zum Abschluß der Massage gibt es noch etwas, das ich immer als Bonus bezeichne. Die Masseurinnen wissen, daß sie jetzt brav "Ja" oder "Yes" sagen müssen denn das ist eine Zugabe, die über die Höhe des Trinkgeldes entscheidet.
Ich lehne mich mit dem Rücken an eine Wand und hebe die Arme über den Kopf. Der Bauch kann nun mit den Fäusten bearbeitet werden. Auch hier gibt es große Unterschiede. Die meisten Frauen schlagen entweder viel zu sanft oder denen tun nach ein paar Schlägen schon die Hände weh. Es gibt auch ein paar, die schlagen richtig fest zu und das sind dann die Guten. Die kommen beim Schlagen richtig ins Schwitzen.
Nur ganz wenige schlagen mir die Faust mit aller Kraft in den Bauch. Das sind die, die entweder verstanden haben, was ich will, oder das sind die, die mehr oder weniger sadistisch veranlagt sind. Die haben jetzt die Chance, sich am Bauch eines nackten Mannes mal so richtig auszutoben.

Trotz all der Schläge ist zwischen uns immer eine angenehme freundliche Atmosphäre und die meisten Masseurinnen werden am Ende umarmt und gestreichelt.

Das alles ist im letzten Jahr zur Routine geworden. Die Spannung und der Reiz des Neuen ist lange schon weg. Eine Massage ist halt ein Punkt im Tagesablauf, der etwas mehr als eine Stunde dauert. Es gibt Tage, an denen ich mich sogar zwei Mal massieren lasse und weil im Grunde immer das Gleiche passiert beschreibe ich schon längst nicht mehr jede Massage. Nur wenn es Bilder gibt nehme ich mir die Zeit für den Text, um den Bildern einen Rahmen zu geben.

Die Frau, die heute auf meinem Bauch gestanden hat, ist gewissermaßen eine alte Bekannte. Das war die Masseurin ดา (Da) aus dem Blue Sky Health Massage Salon. Oben in dem speziellen Zimmer hab' ich mich ausgezogen und von ihr kam die Frage, ob ich auf dem Bett oder lieber auf dem Boden liegen will. Das Bett ist gemütlich und weich aber der Boden ist hart. Die Vorstellung, daß ich als nackter Mann auf dem Boden zu ihren Füßen liege, hat mir gefallen, also wollte ich runter auf den Boden. Außerdem kann sie sich schlecht abstützen wenn ich auf dem Bett liege, aber wenn ich auf dem Boden liege, ist das kein Problem. Also hat sie ein Handtuch auf den Boden neben die Wand gelegt und mir ein dickes Kopfkissen gebracht. Was dann kam, nenne ich ganz einfach Bauchmassage. ดา (Da) hat sich ohne zu zögern auf meinen Bauch gestellt. Sie wiegt etwas mehr als 50 Kilo und dieses Gewicht hatte ich ab jetzt auf mir. Nach etwa der Hälfte der Zeit hab' ich mich aufgerichtet und mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Ich hatte die Arme hoch über den Kopf gehalten und der Bauch war ihr schutzlos ausgeliefert. Ein letzter Augenkontakt, um ihr zu zeigen, daß ich bereit war und dann kamen die Schläge. Zuerst noch relativ sanft aber dann immer härter. Zum Schluß hat der Bauch ein paar echte Granaten einstecken müssen.

Wir hatten noch genug Zeit und jetzt ging es am Boden weiter. Ich hatte mir das dicke Kopfkissen unter den Rücken gelegt damit der Bauch richtig rausgestreckt wird und sie hat sich wieder auf mich gestellt. Sie stand auf mir und so haben wir die Zeit voll gemacht.
Die letzte Runde kam und jetzt sollte sie richtig springen. Das hatte ich ihr so gesagt und sie wußte, daß das ernst gemeint war. Also los. Wahnsinn, eine Frau mit etwa 53 Kilo springt auf meinem nackten Bauch. Unglaublich, was so ein Bauch alles aushält. Keine Ahnung, warum ich das gemacht habe.

In knapp zwei Wochen ist das Jahr 2021 um. Dann kommt wie immer die Zeit, in der gute Vorsätze für das nächste Jahr gemacht werden, und natürlich auch der Rückblick auf das, was von den Vorsätzen für das abgelaufene Jahr übrig geblieben ist. Dabei erinnere ich mich an zwei Dinge, die ich mir im Zusammenhang mit meinen Bauchmassagen Anfang des Jahres vorgenommen hatte.
Zum Ersten wollte ich mir von einer Frau mehrmals von vorne in den Bauch treten lassen und zum Zweiten wollte ich eine Frau mit über 100 Kilo mindestens drei Minuten auf dem Bauch zu stehen haben. Jetzt muß ich entscheiden, ob ich erfolgreich war oder nicht. Tatsächlich haben einige Masseurinnen mir in den Bauch getreten als ich auf der Seite am Boden lag. Das war zwar nicht das, was ich wollte aber damit ist die erste Zielsetzung wenigstens halb erfüllt. In meiner Fantasie sah das allerdings so aus, daß ich nackt vor der Frau stehe und die mir mindestens 20 Mal von vorne in den Bauch tritt. Das ist aber definitiv nicht passiert und auch die Sache mit der 100 Kilo Frau steht noch aus. Ich hatte zwar einmal zwei Masseurinnen gleichzeitig auf mir aber erstens haben die zusammen keine 100 Kilo gewogen und zweitens haben die höchstens eine Minute auf mir gestanden. Vielleicht auch anderthalb aber keinesfalls drei.
Für die beiden Aktionen hätte ich theoretisch noch zwei Wochen. Es muß doch irgendwo eine Masseurin geben, die so sportlich ist, daß sie mir von vorne in den Bauch treten kann und es muß doch irgendwo eine Frau mit 100 Kilo geben, die bereit ist, sich gegen Bezahlung für drei Minuten bei mir auf den Bauch zu stellen.


Über den Autor: Mein Blog ist mein Tagebuch

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